Der edlen Frankreben safft
gibt guethen Muet und newe kraft
Drumb willstu dein Gesundheit meren
Sollstu die Frankenreben eren
Nymalen andern wein begeren

Spruch aus dem Jahre 1664

 

Fränkisches Zecherlied

Mein Freund, ein Zecher hochgerühmt,
zog weinbeschwipst durch Franken,
und jubilierend froh gestimmt
sah ich ihn heimwärts schwanken.
Er saß beim Stein und Katzenkopf,
bei Lump und Teufelskeller,
er soff sich krank und heil, der Tropf,
am Hohburg, Muskateller.
       Den Bartel her! Ein Hoch dem Wein!
       Und soll es schon gestorben sein,
       dann nur vorm Faß im Keller.

Ich koste jüngst ein Mägdelein,
das liebte mich nicht minder,
ein Wonnenkind voll Sonnenschein -
Gott schon mich armen Sünder!
Dann legte ich mich vor das Glas
mit Pfülben, Mars und Leisten,
vom Kallmuth trank ich manche Maß,
als froh die Römer kreisten.
       Den Bartel her! Bei Lieb und Wein
       soll mir die Welt gestohlen sein,
       ich kann den Spaß mir leisten.

Ein Lied bei Wein und Lautenklang
- auch wenn's nur Zecherlallen
und nimmer Nachtigallenklang! -
hat mir noch stets gefallen.
Wo Pfaffenberg und Harfe winkt
und Hörstein, Eulengrube,
da flieht der Gram, da Lied durchklingt
die fränkische Heckenstube.
       Den Bartel her! Zu Sang und Wein
       stellt sich der Herrgott selber ein
       beim Most in dumpfer Stube.

Hast du ein Weib und will sie dich
- Gott strafe sie! - piesacken,
dann setze sauren Essigstich
dem Scheusal in den Nacken.
Dem Liebchen süß schenk' Schalksberg ein,
vom Spielberg lass sie nippen,
und trink zum Schluß als Firnewein
den Kuß von ihren Lippen.
       Den Bartel her! Sang, Lieb und Wein
       soll die beschwipste Seele dein
       ins andere Jenseits kippen.

aus: A. Fenzl - Weinnester in Franken, Würzburg 1933

Der Wein ist ein gar köstlich Nass!
Wer ihm begegnet mit Feindschaft und Hass,
den woll'n wir als ein Feind erkunden
und ihm das Haar am Arsch anzunden!

Götz von Berlichingen